Was sich im Inneren verändert bleibt einem erstmal verborgen. In der Adaption von Substanz, im echten Leben und im Spiel mit den Gedanken. Man arbeitet sich durch die bestehenden Schichten nach außen, entlastet die Urkonstruktion und fügt behutsam wieder Gedanken, Emotionen oder eben Bauteile in das Innere. Die Sicht von außen braucht Geduld. Plötzlich aber tut sich was: Wenn sich das Gesicht befreit, entsteht Klarheit. Es ist wie ein Abschminken und Luft-dran-lassen. Wie eine Rückkehr und ein Schutz. „Es tut sich was.“ Man merkt es jetzt auch durch nur unbewusstes Hinschauen. Die Sicht von außen, sie bewegt sich.
Nach einem guten Jahr, das für uns eine Reise durch die Vergangenheit und auch die Zukunft des Haus Nr. 24 gewesen ist, ändern sich langsam aber bestimmt auch die Ansichten von außen. Wir haben uns über lange Strecken nach innen gerichtet, haben innerhalb des Bestandes an den Wohn- und Gemeinschaftsräume gearbeitet und das Haus auf seine zukünftigen Nutzungen und Aufgaben vorbereitet. Jetzt aber sehen auch die Nachbar*innen, die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, die Neugierigen und Vorübergehenden, dass sich hier wirklich was tut. Die alte Südfassade wird instand gehalten und ist auf ihre mittelalterliche Substanz zurückgebaut und wird in feiner Handarbeit restauriert. Der Anbau Richtung Westen hat sein altes und neues Gesicht zurückbekommen: Danke Flora und Mo für euer Dasein und dafür, dass ihr eure Zeit und Freude in die Schindelarbeiten am westlichen Anbau gesteckt habt. Sie wirkt, diese Arbeit. Die Leute bleiben stehen und staunen. Wir auch. Ständig.