Es passiert immer alles gleichzeitig, weil das Leben eben nur die Gegenwart für uns vorgesehen hat. Nun wächst hier, an Ort und Stelle, also alles zusammen: Die Vergangenheit mit der Zukunft, die neuen mit den alten Freund*innen, die Müdigkeit vom Morgen mit der Zufriedenheit des Abends und auch alles dazwischendrin und darüberhinaus. Viele Menschen sind hier und studieren, entscheiden, überlegen nochmal genau und werfen, nicht immer, alles wieder über den Haufen. Es geht also um ein ständiges Tun, ein Dranbleiben oder das Wechseln der Perspektiven, immerzu. Es tauchen neue Gedanken und Ideen auf und werden von der alten Substanz des Hauses in eine Machbarkeit übersetzt. Und genau dort beginnen alle zu lernen, die gerade in den dünnhölzernen vier Wänden vom Haus Nr. 24 stehen: Die Studierenden, die Handwerker*innen, die Baufamilie, die zufällig Hereingeraten und alle anderen auch.
Hier fühlt sich alles nach Gemeinschaft an. Das Reden, das Schweigen, die Tasse Kaffe und der Kuchen auf dem Teller (den es übrigens unfassbar regelmäßig jeden Tag um 15 Uhr gibt). Genauso die Entdeckungen und Überraschungen oder die Arbeiten in der Sonne oder im Regen. Man trifft eine Sammlung lächelnder Gesichter hier, auch wenn es ernste Entscheidungen zu bereden gibt. Das macht Mut in diesem, gelinde gesagt, wilden Vorhaben: Das Haus ist jetzt eigentlich hohl, der Heuboden ist weder Heu noch Boden, weil beides inzwischen draußen ist. Die Kultur bleibt (wartend, in Zeiten wie diesen), auch wenn sie nur noch ein paar seltene Balken zum Stehen hat. Der Dachstuhl ist teilweise gelupft, die Wände mit Bäumen (ja, Bäumen) gestippert. Und wir? Wir sind da und arbeiten uns gemeinsam von ganz unten (fundamental) Richtung Himmel.