Man kann die Dinge nur rückwärts verstehen, obwohl man vorwärts leben muss. Das hat schon Søren Aabye Kierkegaard gewusst und dehnt seinen uralten Gedanke in die Gegenwart herüber. Wir sind also angekommen in einer wundervollen Bewegtheit, in einem pochenden Gewusel zwischen kleinen Handgriffen und großen Gewerken. Zehn Studierende der Architektur-Universität in Linz machen Praxis auf Hägi Wendls Baustelle: Sie sind ein Geschenk und eine Bereicherung; sie werden gerade von neuen Gesichtern zu alten Freunden, mit denen man sich jeden Tag austauscht. Gemeinsam suchen wir Herausfoderungen und finden dazu Lösungen. Wir steigen ein in die letzen Abrissarbeiten, bevor der Aufbau wieder losgehen kann. Es fühlt sich alles sonderbar gewohnt an: Die Arbeit, die Menschen und das Staunen. Das ungläubige Kopfschütteln von zufälligen Besuchern und der nachmittägliche Strudel mit Schlagrahm. Auch die Musik aus dem Kassettenspieler und die ersten Aufgaben, die wir uns gegenseitig geben. Wir wachsen in eine gemeinsame Zeit!
Annika Hock, Dani Lockowandt, Flora Kirnbauer, Franzi Brandenstein, Jamie Wagner, Julia Treitinger, Lena Teufl, Max Meindl, Moni Reddemann und Yuti Kainz sind bis knapp vor Weihnachten (und im Herzen sicher auch darüber hinaus) Teil der sich entwickelnden Idee dieser Baustelle. Sie sammeln als Architekten Baupraxis mit einem besonderen Fokus auf das Bauen mit Lehm und andere Naturmaterialien. Dieser Teil des Studiums gehört zum Lehrgang BASEhabitat, der vom Vorarlberger Roland Gnaiger ins Leben gerufen wurde. Begleitet werden sie dabei von den Bauleitern Dominik Abbrederis und Hanno Burtscher. Das Haus Nr. 24 ist die erste Baustelle von BASEhabitat in Europa. Wir sehen das als Ehre und Chance und sind unendlich dankbar.